Wir haben noch keine Papierseekarten! Und weil wir so bemitleidenswert drein sehen, bekamen wir welche geschenkt. „Die sind noch gut, denn die Welt verändert sich nicht“, also zumindest nicht ganz so arg schnell …
Rollenweise Seekarten aus Papier.
Na da freuen wir uns doch wie ein neues Fünferl am Halsband des Honigkuchenpferdes. Danke, Danke, Danke. Was ist wohl alles drinnen in den fetten Papprollen. Ein Inhaltsschweres Überraschungspaket. Es weihnachtet sehr.
Ausgepackt und gestaunt ….
Große Papier-Seekarten
Überwiegend handelt es sich größentechnisch um Leintücher. 3x gefaltet und dann knüllig gerollt. Yeah. Viel Papier, und so ein herrlich leicht modriger Geruch unterstreicht das Gefühl von großer weiter Welt auf dem Fußboden. Finnland, Schweden, Dänemark, der Englische Kanal, noch ganz frisch und völlig ungebraucht die polnische Küste und Lettland, Oldtimer aus dem Mittelmeer. Alles im Maßstab zwischen 1.100.000 und 1:1.500.000. Damit man zumindest die grobe Richtung findet. Immerhin wollte auch Kolumbus nach China.
Sportbootkarten
Ja, es gibt sie. Zwei Satz mit KielerBucht und Friesische Inseln. Allerdings von 1985. Leider haben wir kein Plattbodenschiff, ….
Passende Karten
Also die jüngste Karte ist von 1998, Einfahrt Göteborg und dann noch 2 Karten Westschweden. Gehen wir davon aus, daß Felsen nicht wandern und unser Kartentisch doppelt so groß sein müßte, dann wären die ok.
Die Leckerbissen in Seekartenqualität
Caledonischer Kanal und die Bonifacio-Straße
Spannend sind die Karten von 1965 vom Caledonischen Kanal. Fast 100 Kilometer quer durch Schottland mit 27 Schleußen. Da sieht man Loch Ness, die Nebelwaden und die unzähligen Schafe schon fast zum Greifen nah. Und Felsen bewegen sich nicht, weshalb die Karte fast aktuell zu nennen ist. Prima!
Noch eine „Traum“-Karte: Die Meerenge zwischen Korsika und Sardinien – die Straße von Bonifacio. Der 12 Kilometer breite Durchlaß, der wegen seinen widrigen Wetterbedingungen, Strömungen , Untiefen und Klippen berühmt und berüchtigt ist. Wegen der Kalksteinklippen und der rießigen Fauna wurde 2010 das Gebiet zum besonders schützenswerten Meeresgebiet erklärt. Es besteht seitdem Lotsenpflicht für dicke Pötte. Die Lieblingskarte vom Smutje, denn da ist das Gebirge herausgestellt. Allgäuer und Berge sind ein festes Band.
Und das dritte Highlight: Der Lillebaelt basierend auf den Informationen von 1913 für 10 Kronen ….



Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul
Eben! Was soll das Gemecker. Schließlich hatten wir erstens viel Spaß beim durchsehen der Seekarten und zweitens nennen wir die Papierrollen jetzt „Schatz-Karten“. Und das mit der Tapete, kann man ja mal in ein paar Jahren andenken.
Wir brauchen immer noch Papierseekarten!
Mit unseren Papierseekarten sind wir jetzt noch nicht weiter, und wir fragen uns schon, wie das denn auf anderen Booten gehandhabt wird. Voraussetzung: Das elektronische Kartenmaterial ist aktuell und auf zwei unabhängigen Systemen verfügbar.
Wie alt sind die Seekarten in der Regel? Werden alle Änderungen penibel ergänzt? Welcher Maßstab ist sinnvoll? Wird jedes Gebiet abgedeckt? Wie machst Du das? Es geht nicht um die rechtliche Seite, und auch nicht um Vorteile und Nachteile, ob digital Navigieren oder manuell, gute Seemannschaft etc. … Sondern nur darum, wie es tatsächlich auf den Yachten aussieht.
Umfrage: Papier-Seekarten an Bord
Was für Papier-Seekarten hast Du an Bord?
Wir freuen uns, wenn Du bei der Umfrage mitmachst. Ist ja immer interessant, wie was auf anderen Booten läuft. *smile
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Fürs Logbuch:
Auspacken ist immer spannend,
gefühlte Werte, kommen gerne weit entfernt der Realität daher,
und ich bin gespannt, ob Du bei der Umfrage mitmachst!