Stora Alvaret auf Öland
Ahoi, uns hat es eingeweht. Na nicht richtig, aber diese vergessene Örtchen Grönhögen mit der wunderbaren Geld-Box-Politik, hat es uns eingeladen zu verweilen. Man hat den Eindruck hier landet der Segler selten an, weil doch der Schärengarten das Ziel ist. Nur für die Durchreise, liegt der Südzipfel Ölands doch etwas abseits.
Öland Süd, Schweden
Der Hafenmeister hilfsbereit und herzlich, die Steganlagen werden gerade neu mit Holz verkleidet. Die Sanitäranlagen sauber, Waschen kostet 15 Kr. ; Rote Häuschen, Windmühlen, die Zeit scheint still zu stehen.
Ein Ort mitten im Stora Alvaret auf Öland. Eine herrliche Landschaft, die so gar nicht schwedisch ist. Mit der Steppenlandschaft, die mehr an Afrika erinnert, doch ohne Giraffen und Löwen, dafür mit einer Unzahl an Vögeln und Robben. Von Färjestaden südwärts bis nach Ottenby ertreckt sich die größte Kalksteppe der Welt. Seewiesen, Sumpfgebiete, Felsenkanten und immer wieder Hügelgräber aus der Eisenzeit, kleine Dörfer, über 30 Orchideenarten, ein Fischparadies mit den öländischen Flußkrebsen, ein Netz aus Wanderwegen und Windschutzhütten. 110 km kann man in dieser medidativen Landschaft laufen, die seit 2000 zum UNESCO Welterbe gehört.


Der Lange Jan – Leuchtfeuer an der Südspitze
Wir haben uns Fahrräder gemietet und sind zu Ölands südlichstem Leuchtturm geradelt. Bewaffnet mit Brotzeit und Fernglas entlang der Steppenlandschaft, die von Schafen und Kühen bewirtschaftet wird. Mit reichlich Zeit im Gepäck – weil gegen den Wind – eine willkommene Abwechslung.
Die Fahrt geht vorbei an Karl X Gustaf´s Wall. Der alte Karl Gustaf mit F wollte nämlich auf Öland Rehe jagen, und weil die Rehe wohl immer schneller weg waren, als der alte Schwede schießen konnte, ließ er eine 2m hohe Mauer von Küste zu Küste bauen (die Teilnahme am Bau war nicht freiwillig), damit das Wild nicht flitzen geht.

Weiter geht’s vorbei an Kungsgard – the royal farm. Auch da hat der alte König ein Dorf zwangsenteignet und daraus seine Königliche Farm gebaut. Lustig ist die Geschichte mit den Pferden für Europas Armeen, die dann alle beim ersten Schuß durchgebrannt sind. Da war bestimmt was los, auf so einem Schlachtfeld. Irgendwie waren dann schwedische Pferde nicht mehr so gefragt. Heute ist die Farm ein moderner und ökologischer Großbauernhof.
Dann sind wir auch schon fast am Langen Jan. Er ist Schwedens größter und wurde aus den Steinresten der Kapelle St. John gebaut. 42 m hoch und mit 197 Stufen kann man bei schönen Wetter fantastisch weit schauen. Von der mittelalterlichen Kapelle blieb nur das Kreuz übrig.
Neben dem Langen Jan ist ein Infozentrum über die Botanik und die Tierwelt des Alvaren und eine Vogelwarte. Der Anfang von Öland wird sehr gerne von vielen Menschen besucht, was völlig im Kontrast zum restlichen Land steht. Also viele Menschen auf 100qm und keine Menschen außerhalb dieser 100 qm.

Burg Eketorp – im Süden Ölands
Die völlig neu rekonstuierte Burganlage stammt ursprünglich aus der Zeit von 500 – 1000 n. Chr. Sie war eine reine Verteidigungsanlage, das Dorf war innen liegend. Im Museum gibt’s wohl mehr Infos, doch leider ist dies nur 6 Wochen im Jahr geöffnet. Im rekonstuierten Dorfleben finden im Sommer Mittelaltermärkte und Grillabende statt.

Ahoi,
die Radtour von Grönhögen zum Langen Jan und weiter über die Burg sind gerade mal 20 km, aber der Wind kommt gern von vorne. …
Ulli & Michl