Wir wissen: Am Schiff werkeln gehört zu jedem guten Skipper! Elektrisch basteln ist dann die höhere Kunst. Und beim Blick in so manchen Stromkasten erschließt sich Kunst – wie im richtigen Leben – nicht immer. ….
Wir sind im Grunde unseres Herzens faul- auch wenn diese Aussage bei unserem Arbeitspensum unglaubwürdig ist. Trotzdem, wenns ging, täten wir schon gerne nix. Und weil man gegen die eigene Natur nicht ankommt, lautet die Devise: Wir machens nur einmal, und da richtig. (Ich sprech hier von der Elektrik!). Mir als Smutje hat die romantische Kerzenbeleuchtung ja genügt, aber der Kapitän meinte, die alten Lämpchen hätten brennend einfach mehr Sinn. Ankerwinde, Navigation, Funk, Wassermacher, Ventilatoren, Kühlschrank und Konsorten übrigens auch! Na denn …
Verbraucher mit 2 x 6 Volt und 415 Ah Batterien Kapazität
Zuerst kommen die 2 neuen Verbraucherbatterien an Bord. Zwei 6 V Batterien mit 415Ah Leistung in Reihe geschaltet = 12 V (Danke Matthias). Die Spannung steigt, denn es sind die einzigen Batterien (Datenblatt) die genau in unsere Bilge passen. 5mm Spiel, wenn keine Schweißnase im Weg ist. Also. Die alten Batterien abklemmen, ein Schapp weiter nach hinten hieven, wieder anklemmen. Dann ….
Holzarbeiten & sonstige Verzögerungen
Verzögerungen sind ja unsere Lieblingsbeschäftigung. Wenn man ganz ehrlich ist, besteht eine Restauration zu 80 % aus Verzögerung. Und bei der Elektrik ist die Verzögerung Programm. Denn die Kabel wollen auch sicher und fast unsichtbar verlegt werden.
In unserem Fall: Holzboden auf das Blei anpassen, damit bei einem „Round over“ das Blei nicht die Bilgenpumpe erschlägt. Ringschrauben in die Spanten bohren, Bohrlöcher 7 x Versiegeln, elektrische Bilgenpumpe mit Fühler ins hintere Schapp (tiefster Punkt) einbauen, elektrisch anschließen und den Schlauch verlegen. Das Ganze noch geschützt in einem Holzverschlag, damit die alte Ankerkette drum herum eingefädelt werden kann. Weil eine Ersatzkette ist immer gut, wenn sie denn schon übrig ist. Also Kette drapieren ….



Strippen ziehen: 880m Kabel für 36 Stromkreise
Man glaubt es kaum, wieviel Meter Kabel in ein Schiff passen. Von 0,75 qm bis 75 qm. Knapp 900m Kabel haben wir für 36 Stromkreise verlegt
Viele Wochen später: Alles ist verkabelt. Jedes Ende ordnungsgemäß mit Kabelschuh oder Aderendhülse und Schrumpfschlauch versehen. Und es funktioniert auch alles. Wegen der Elektrolyse und der Galvanik haben wir – wie beschrieben – konsequent 2-polig und mit verzinnten Kupferkabeln gearbeitet. Aber das Thema hatten wir ja schon!
Warum alles so lange dauert? Na zum einen ist das „Unter Putz verlegen“ beim Boot mit diversen Schwierigkeiten verbunden, und dann kommen so zähe Aufgaben hinzu wie: Original alte Lämpchen mit LED umrüsten und neu verkabeln. Das ist schönes Dauer-Gepopel und halt auch nicht nur eine Lampe. Oder wir basteln Computerventilatoren in unsere Lufthuzen, ohne dass man das von außen sieht. Auch ein herrlicher Zeitvertreib. Vorallem, wenn über dem Herd der Ventilator nach draußen blasen soll. Blitzgedanke der leuchtet. Dunstabzug a lá Smut. Blöd nur, wenn der Venti dabei immer des kleine, fast unsichtbare Moskitonetz ansaugt. Tscharap, tscharap, tscharap …. Ja und so vergehen die Stunden …
Minimalistisch ausgerüstet kommen wir auch immerhin noch auf 36!! Stromkreise. Wie es weniger sein könnten, hat sich uns nicht erschlossen. Auch unsere dezentrale Stromverteilung hat nicht wesentlich dazu beigetragen, den Kabelverbrauch zu reduzieren.
Elektrik an Bord der Safari: 12V und 415 Ah Batteriekapazität

Schön muß es auch sein auf einem Klassiker …
… deshalb meine Fleißarbeit:
Den Keller nutzbar zu machen, ohne dass beim Rollover alles fliegt. Die Batterien sind mit Spanngurten an die Spanten angelascht. Der Teak-Rost läßt Luft zu den Batterien, und bietet Platz zum bunkern.

…. na denn, auf zum nächsten Spaß ….
Ahoi … Ulli + Michl
elektrik-bord-12-verbraucher-400-ah-und-die-rumpfkontrolle
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Zwei 6 V Batterien mit 415Ah Leistung parallel geschaltet = 12 V
Das ist falsch!
..in Reihe geschaltet addiert sich die Spannung
Gruß
Matthias