Vineta? Das Atlantis des Nordens!
Eine reiche, wohlhabende Stadt, die im frühen Mittelalter wegen Hochmut, Verschwendung und sittlichem Verfall schwuppsdiwupps weg war. Vom Meer verschluckt. Wie das sagenumwobende Atlantis. Gezieltes Sturmhochwasser, von den Göttern geschickt. … Eine Wasserfrau hat es vorhergesagt ….
Oder aber, nagte wie an vielen anderen Hochkulturen einfach der Zahn der Zeit. Aufschwung -Blüte – Sicherheit – Unaufmerksamkeit – Vergessenheit – Vergangenheit. (Mehr Infos über Vineta bei Wikipedia)
Je weniger der Mensch weiß, desto phantasievoller wird die Geschichte ausgeschmückt. Und so ranken sich viele Sagen, Geschichten, Bücher, Lieder um Vineta. Selbst Nils Holgerson und die TV-Serie „Küstenwache“ kam an der versunkenen Stadt Vineta vorbei.
Ist Barth die Vinetastadt am Bodden / Ostsee?
Ganz genau weiß das natürlich niemand. Usedom war lange ein heißer Favorit, der Greifswalder Bodden, Wollin und Barth am südlichen Rand des Barther Bodden. Vieles spricht dafür. Hier gibt es das Vineta-Museum, wo so einiges über die Legende erzählt wird.
Und Barth hat Nägel mit Köpfen gemacht und sich die „Vinetastadt“ schützen lassen.
Barth kurz & knapp:
MeckPom; durch Fischland-Darß und Bodden von der Ostsee getrennt, es regnet sehr selten und ist mit 8°C durchgängig recht frisch, ca. 8000 Einwohner, großer Segelhafen, Wirtschaftshafen, Werften, traditionsbewußt, ansonsten verschlafen, hübsch und maritim. .
Aber im Sommer steppt wohl der Bär (vom hörensagen):
Das Barther Kinderfest, ein Schützenfest, Moto-Cross-Veranstaltungen am Kaninchenberg (süß) und das traditionelle Tonnenabschlagen hoch zu Roß, sowie einige kleine Open-Air-Veranstaltungen auf dem Marktplatz …



Barth – die Vinetastadt am Bodden / Ostsee
Was zuerst auffällt sind die vielen gepflegten und renovierten Häuschen. Ganz wenige Bausünden in Plattenbauweise oder im 70erJahre-Sparkassen-Stil stören das optische Empfinden. Der massive und hohe Kirchturm der Marienkirche lockt sofort ins Zentrum. Kleine, einladende Cafe´s und Eisdielen sind auf Sommerurlauber eingerichtet. Das Stadtbild ist symphathisch.
Die Menschen auch. Jetzt im April sind die Einheimischen schnell zu finden. Zwar etwas wortkarg, aber sehr freundlich und hilfsbereit, kommt man schnell ins Gespräch. Allerdings tun wir Allgäuer uns manchmal etwas schwer, alles zu verstehen. Oder es ist anders herum.

Um Hering dreht sich viel …
Nationalgericht ist wohl Hering. Hering in Sahnesosse, in Dillsosse, süßsauer, frittiert, Brathering, mit Bratkartoffel, mit Pellkartoffel, mit Pommes oder Kroketten??? (ist wohl ein Zugeständnis an die Touristen). Besonders toll finde ich persönlich den gemischten Heringsteller. Zu erwähnen sind noch die Preise…. da geh ich gern mal essen, weil im Gegensatz zur Alpen- & Bodenseeregion locker ein Drittel abgezogen werden kann.
Genialen Räucherfisch wird auf dem Motorschiff „Roland“ am Hafen angeboten. Ein Räucherboot. Und hervoragend Essen kann man (jederman) im Segelclub. Bodenständige und sehr leckere Küche!!!

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Segelromantik und Fischerleben
Im Bodden wurde immer gesegelt. Früher um Fische zu fangen, dann als sportliches Vergnügen. Auch in der DDR konnte sich eine rege Segelszene behaupten. Vielleicht ist dies der Grund, daß im Hafen alles auf Bootssport ausgerichtet ist. Gute Versorgungseinrichtungen für Gäste, die Barther Segel- und Hafentage im Juli für die ganze Familie, Drachenbootrennen und Zeesenbootregatten.
Die historischen Zeesenboote mit ihren braunen Segeln sind auch für Landratten ein Hingucker.

Die alte Zuckerfabrik in Barth
Wer Spaß an alter Technik hat, der ist in der Zuckerfabrik richtig. Gewaltige Maschinen, Aggregate, Fischereigeschirr, historische Fahrzeuge und die eine oder andere Wasserbombe … Unterhaltsam allemal, auch wenn der Eintrittspreis von 12 Euro doch sehr überzogen ist.


Ursprünglich und urwüchsig, so ist die Landschaft am Bodden.Es gibt einige hübsche kleine Ort und Häfen. Mit Tiefgang bis 170cm läßt sich der Bodden wunderbar mit dem Boot erkunden. Aber immer schön im Fahrwasser bleiben! Und nicht über die versunkene Stadt drüberbrettern! Sonst hört man wieder die Glocken aus den Tiefen des Meeres.
Hör auf die Wasserfrau im Zeesenboot,
und gib Dich dem maritimen Flair des Boddens hin.
Ahoi, Ulli & Michl
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Moin,
danke für den tollen Bericht und die schönen Bilder. Wir segeln demnächst auch wieder auf der Ostsee – nun freue ich mich noch viel mehr auf unseren Törn.
Viele Grüße
Siegfried